Siebenbürgische Kantorei bestreitet vier Kirchen-Chorkonzerte auf der Insel Kreta |
Nach den gelungenen Auslandsreisen der Kantorei nach Frankreich im September
2006 und nach Luxemburg zu Pfingsten 2007, unternahmen die Sänger des
Hilfskomitees mit Angehörigen eine Flugreise auf die Insel Kreta im
Mittelmeer. Unserem Sangesbruder und zweiter Dirigent, Pfarrer a.D.
Christian Reich war es gelungen, mehr als 25 Personen für eine Kretareise
zu gewinnen.. Dank einer soliden Reiseplanung erlebten 27 Teilnehmer
zehn unvergessliche Tage auf der größten griechischen Insel und profitierten
von den Erfahrungen und Freundschaften, die Christian Reich, als Urlauberpfarrer
von der EKD Hannover entsandt, im Jahr 2006 dort gewonnen hat. Aus München kommend, landeten wir mit einer gelben TUI-Maschine auf dem modernen Flugplatz der Hauptstadt Heraklion (140.000 Einwohner) , wo wir vom Reisebüro und dem evangelischen Urlauberpfarrer, Probst Dr. Otmar Hesse, erwartet wurden und drei gemietete Mikroautobusse in Empfang nahmen. Mit diesen gut funktionierenden Bussen hatten wir viel Freiheit, die 260 km lange Insel dazu 60 km als größte Breite, kreuz und quer auf gut ausgebauten Strassen zu befahren. Infolge früherer Abholzungen ist das sehr bergige Inselgelände stark verkarstet mit hohen Bergen und spektakulären Höhlen, Schluchten, Tälern und mit ausgedehnten Hochebenen. Mehrere Gebirgszüge mit Restschnee bedeckten Gipfeln, wie der 2.456 m hohe Psiloritis im Idi-Gebirge, bieten Kontraste zu den heißen Meeresbadeplätzen am Fuße dieser Berge. Unser Quartier mit Halbpension war im mondänen Hotel Arolithos
in den Bergen oberhalb der Hauptstadt mit herrlichem Rundblick und inmitten
eines nachgebauten Dorfmuseums mit alter bäuerlicher Kultur, gelegen.
Zu diesem Dorfmuseum strömten viele Schulklassen und ausländische Touristen.
Dazu gehörte auch ein großes Restaurant mit schattigem Garten, in dem
fast jeden Tag große Feste und Feiern mit viel Life-Folklore-Musik bis
spät in die Nacht stattfanden. Unser Chorauftritt in der Franziskanerkirche im Zentrum der alten Hafenstadt
(ehemals Hauptstadt bis 1971) Chania, ab 21.30 Uhr vor nur wenigen Zuhörern
war zu verkraften. Davor hatten wir die große Deutsche Kriegsgräberstätte
in Maleme nahe der Küste westlich von Chania besichtigt und waren bei
dem Durchschreiten der langen Gräberreihen tief betroffen über die Sinnlosigkeit
dieser meist so jung geopferten über 4.400 deutschen Soldaten. Bei den
Luftlandeangriffen am 20.Mai 1941 gegen Briten, Australier und Neuseeländer
am Boden, mussten vor allem unschuldige Fallschirmjäger als Elite-Soldaten
sterben. Seit dem 20.Mai 2001 treffen sich regelmäßig die Vertreter der
beteiligten Streitkräfte in Maleme, um sich die Hände über diesen zahllosen
Gräbern zu reichen. In Heraklion trat
unser Chor zweimal auf, jeweils in einem Katholischen Abendgottesdienst
und am Sonntag in dem von uns gänzlich gestalteten Evangelischen Gottesdienst
mit einer Busladung deutscher Touristen in der katholischen Friedhofskapelle
im Zentrum der Stadt. Mit dem Franziskaner-Pater Petros hatten wir einen
sehr liebenswürdigen, echten Freund getroffen, der in bester Ökumene
uns in seine Andacht vor versammelter katholischer Kirchengemeinde mit
einer Kindestaufe einband und uns anschließend bewirtete. Am Abend vor dem Rückflug gab es dann bei einem Rückblick auch viel Lob und Dank für die Chorleiterin Ilse Maria und ihren Mann Christian Reich, welche uns zusammen mit dem Wirken von Frieder Latzina diese schönen und erlebnisreichen Tage ermöglicht haben. |
Walter Klemm |