„Siebenbürgische Kantorei“ - aktuell

Die diesjährige Chorrüstzeit der „Siebenbürgischen Kantorei“ fand vom 01. bis 06. Januar statt. Wir waren zu Gast im Haus der Kirche - Evangelische Akademie Baden in Bad Herrenalb, nahe Karlsruhe. Es versammelten sich am 01. Januar abends insgesamt 27 SängerInnen in der modernen Tagungsstätte im Herzen des Nordschwarzwalds. Wir durften in unserer Mitte wieder drei neue Sängerinnen (im Sopran) begrüßen. Es zeichnete sich also eine Fortsetzung des Trends der vorigen Rüstzeit (September 2004) ab, wo ja vier neue Sängerinnen (eine im Sopran und drei im Alt) und zwei neue Sänger (im Bass) zu uns gestoßen waren. Dieser Trend ist auch deshalb erfreulich, weil im letzten Jahr drei Sängerinnen und ein Sänger die Kantorei aus Altersgründen verlassen haben.

Im Haus der Kirche waren wir bestens untergebracht und liebevoll umsorgt, sowohl was das leibliche Wohl anbelangt als auch die Probenbedingungen. Wir haben dieses auch gebührlich „ausgenützt“ und in diesen fünf Tagen insgesamt 24 Stunden geprobt.

 

Unsere Arbeit konzentrierte sich auf die Vorbereitung unserer nächsten Auftritte: Konzert und Gottesdienste beim Heimattag 2005 in Dinkelsbühl. Gemäß aber unseres Hauptanliegens: Verbreitung der kirchenmusikalischen Traditionen unserer alten Heimat, haben wir auch ein Konzert (am 05.01.) und einen Gottesdienst (am 06.01.) in Bad Herrenalb vorbereitet. Vor einem erfreulich zahlreichen Publikum und unter der gekonnten Stabführung unserer Dirigentin haben wir neben Werken von Joh. Seb. Bach, Josef G. Rheinberger, Heinrich Schütz, u.a. auch Chöre von Walter Scholtes und Joh. Sartorius, sowie einige der bekanntesten rumänischen Colinde mit viel Erfolg dargeboten.

Die Darbietungen in Bad Herrenalb wurden, wie auch bei allen anderen unseren Auftritten der letzten Jahre, bereichert durch die Orgeleinlagen von Ilse Maria Reich. Die gespielten Stücke von D. Buxtehude, M. Reger u.a. überraschten und begeisterten nicht nur das Publikum sondern auch uns Chormitglieder. Wie allgemein bekannt, leitet ja seit 1996 Ilse Maria Reich unsere Kantorei. Wir sind froh und glücklich, dass wir sie als Dirigentin haben. Trotz ihrer vielfältigen musikalischen Aktivitäten als Konzertorganisten, Dirigentin, Musikschulleiterin, findet sie die nötige Zeit für unsere Kantorei.

 
 

An dieser Stelle ist es angebracht, ihr einige persönliche Zeilen zu widmen.

Der Musikkritiker, Klaus Kessler, schrieb z.B. schon 1985 :

„ . . Die zweifellos reiche, ersprießliche musikalische Bilanz der ev. Kirchengemeinde Bukarest kenne neben der immensen Vielfalt solistischer, kammermusikalischer Vokal- und Instrumentalmusik bis hin zu den Aufführungen großer Oratorienwerke mit namhaften Künstlern des In- und Auslandes aber auch den Musikalltag: Gemeindegesang, Choreinlagen, Orgelmusik, Bläserchöre, Instrumental- und Vokaleinlagen, Krippenspiele, Kinderchor und vor allem die regelmäßigen Chorproben, die den fruchtbaren Boden für alles anspruchsvolle Musizieren bereiteten. Dies alles sei untrennbar mit dem Namen Ilse Maria Reich verbunden“

. . . Die rumänische Musikfachpressebescheinigt Ilse Maria Reich mehrfach, sowohl in den Jahren ihrer Bukarester Aktivität als auch bis zu den jüngst gestalteten Konzerten, in ausgezeichneten Rezensionen: brillante Interpretation, hervorragende Spieltechnik und Klangkultur, höchstes Können, profundes Stilwissen. Regelmäßig wird sie zu Orgelkonzerten der Bukarester Philharmonie ins Athenäum, vom Rundfunk zur großen Rieger-Orgel des Rundfunksaales oder von der evangelischen Kirchengemeinde, ihrer früheren Wirkungsstätte eingeladen.

. . . Die 2000 restaurierte wertvolle historische Orgel aus dem 18. Jahrhundert, die jetzt als Chororgel in der Evangelischen Kirche von Bukarest steht, hat sie nicht nur eingeweiht, sondern durch ihre Aktion „Orgel hilft Orgel“ mit eigenen Konzerten die Restaurierung unterstützt und mitfinanziert.

. . . Unter dem Titel „Die Orgel und ihre Meisterin“ erschien in der Bukarester Fachpresse ein bemerkenswerter Artikel der rumänischen Komponistin Liana Alexandra zum Auftritt von Ilse Maria Reich im Bukarester Athenäum:

„Ein Orgelkonzert der Sonderklasse bot Ilse Maria Reich (Deutschland) mit Werken von Johann Sebastian Bach… Sie beeindruckte das zahlreiche Publikum durch ihr hervorragendes und fantasiereiches Empfinden für die Registrierkunst, eine außergewöhnliche interpretatorische Technik, mit deutlichen Klangbögen und großer Sorgfalt bei jedem ihrer ausgewählten Stücke. Das Gestalten eines solch komplexen Programmes in jeder Hinsicht ist nur möglich bei so tiefgehenden Musikern, die es verstehen, ihr Talent, Intelligenz und intellektuelle Reife harmonisch miteinander zu verbinden.

Die Kuppel des Rumänischen Athenäums erwartete mit viel Zuneigung ein Wiedersehen mit Ilse Maria Reich in Bukarest, die uns jahrelang durch zahlreiche Konzerte auf höchstem künstlerischen Niveau erfreute. Zudem ist sie für uns rumänische Musiker und Komponisten nicht nur eine außergewöhnliche Interpretin der Weltliteratur sondern auch eine Bahnbrecherin der zeitgenössischen Musik unseres Landes.. . .“

 
 

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Frieder Latzina

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